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LEE’s GEDANKEN

Herzlich Willkommen bei Lee’s Zenkreis

 

…der Kanal, in dem ich versuche, euch, ihr lieben wunderbaren wahren Menschen, die Möglichkeit des Zens für euch zu entdecken. Wofür Zen steht, was für  Anwendungsmöglichkeiten es dort gibt und wie es auch mein Leben verändert hat,  wie ich mir immer mehr bewusst geworden bin, zu mir selbst zu kommen und ich einfach nur ich selbst zu sein. Und ja, was Zen alles so macht, dafür steht dieser Kanal, obwohl man ja Zen in diesem Sinne so ja weder erklären noch lehren kann.

 

Lehren kann man Zen eigentlich nicht, Zen weist einen den Weg sodass ein jeder ganz intuitiv aus sich selbst heraus erfahren kann.

 
Über die Zen-Übung
 
und warum ich mir das eigentlich angetan habe oder für die, die auch das Zen kennen, warum tun wir uns das überhaupt an?
Meine Übung und mein Verständnis ändern sich nämlich von Tag zu Tag,  wie könnte ich da eigentlich jemals sagen, was ist Zen?
Bei den meisten Anleitungen in Zen-Büchern und auch in Vorträgen oder in Darstellungen, in Videos, die ich erfahren habe worum es im Zen geht, sind irgendwie ja meist sehr dürftig.

In allem bekommt man zwar  gesagt, was man tun sollte, merkt aber ziemlich schnell, dass man das so nicht kann. Man kriegt es nicht umgesetzt und man bekommt ja auch gesagt, wie man es zu verstehen hat, aber wie soll man denn das eigene Verständnis entwickeln? Und aus diesem Erkennen bastelt sich irgendwie jeder alle möglichen Brücken zusammen.

 

Ich habe bislang nirgendswo eine einigermaßen, plausible Erklärung gefunden, wie das eigentlich so funktioniert. Also was verändert sich durch die Übung und wie verändert es sich in mir und um mich herum? Dieser Kanal Lee’s Zen Kreis und in diesem Fall von mir, den lieben Lee, will ich hier versuchen etwas zu sprechen und auch aufzuschreiben.

 

Obwohl ich eigentlich weiß, dass Zen letztendlich nicht zu erklären ist, sondern, wie ich das zuvor erwähnt habe, nur zu erfahren ist. Jedoch aus meinem Zykluserfahrungen bezüglich des Zens behaupte ich von mir, ein wenig habe ich da wohl schon verstanden und auch erfahren. Und nur davon, davon berichte ich hier in diesem Kanal und in den Blogs.

 

Vor allem die Anwendungsmöglichkeiten. Das ist mir immer ein großes Anliegen.  Zwar, dass wir darüber sprechen können, uns austauschen können, aber wie kommen wir dort hin? welche Handlungen bedarf es?

 

Das ist so meine Maxime, diese absichtslose Handlung in diese Welt zu bringen. Und davon berichte ich. Und wenn ihr mögt, können wir das dann gemeinsam erfahren.

 

Ein japanischer Zen-Meister hat einmal gesagt, nahezu alle westlichen Schüler, die ich kenne, meditieren nicht. Ich fand diesen Satz wirklich klasse. „Sie therapieren sich nämlich“.

 

Ihr Lieben, das ist nicht Zen. Zumindest nicht so, wie ich das Zen verstehe.  Jede Erklärung, wie Meditation zu üben ist und was die Übung bewirken mag, muss  ja irgendwie ein Modell der Menschen sein.

 

Oder besser gesagt, wie ich das immer so  gerne sage, des Geistes. Der Psyche benutzen und folgermaßen argumentieren.  Dies und das sind die Eigenschaften unseres Geistes.

 

So funktioniert der Geist.  Er erzeugt nämlich Wahrnehmung, Gefühle, Gedanken, Wünsche und Abneigung und vieles, vieles mehr. Und aufgrund dieser und jener Ursachen und deswegen geschieht das und jenes und welches.

 

Der Schüler macht sozusagen eine eigene Diagnose.  Er kennt dann seine Defizite, die er loswerden will oder seine Träume über Eigenschaften, die er erwerben will, ordnet sich das Modell ein und sucht dann irgendwie die passende Übungsmethode. Oder fragt vielleicht wenn er sich traut, einen Zen-Lehrer oder eine Zen-Lehrerin danach.

 

 Während des Sitzens ist der Geist ununterbrochen damit beschäftigt, sich selbst zu kontrollieren.

 

Er kommentiert ständig sein eigenes Tun, bestätigt oder bezweifelt sich in der Übung und schlägt dir vor, was du doch besser oder anders machen solltest oder wie es zu laufen hat. Aber ihr Lieben, das ist Therapie. Diese Art an die Übung heranzugehen ist zweifellos in meiner Empfindung nicht Zen.

 

Jedoch kenne ich keinen Schüler, der nicht mit genau diesen Fragen in das erste Gespräch mit dem Lehrer geht. Wenn er sich zu Fragen traut natürlich. Und ich kenne auch keinen, der nicht auch nach vielen Jahren Zazen-Übung immer noch so mit sich selber umgeht.

 

Ich will etwas erreichen oder loswerden.  Und dafür übe ich.

Der japanische Lehrer meines Lehrers (Michael Rei Ko Roshi)  Oi Saidan-Roshi sagt, und das habe ich mir hier aufgeschrieben, weil ich das so schön fand:
 
Sitze nicht, um etwas zu erreichen, sondern sitze als Ausdruck deiner wahren  Selbstnatur.
 

Was ist diese wahre Selbstnatur? Letztlich ist es das allereinfachste, ihr Lieben. Sei das, was du gerade bist. Genau in diesen Augenblick.

 

Was kann daran denn überhaupt so schwer sein, dass man ausgerechnet dafür jahrelang üben muss? Da sage ich zu euch, probiert es doch einfach mal aus. Setzt euch hin, konzentriert euch auf euren Atem oder aufs Atemzählen, konzentriert euch auf euren Bauch oder eure Nase oder sonst irgendetwas. Und tue das vollständig.

 

Tue das mit solcher Intensität und Hingabe, dass du alles andere vergisst. Jedes Ziel, jede Methode, jedes Problem, so dass du dich selbst vollkommen vergisst. Und wenn du beschäftigt bist, dann mach es genauso.

 

Tu alles, was du tust, vollständig, hellwach, aufmerksam, mit Hingabe. Schneide auch deine Gedanken und Gefühle nicht ab. Übe, reines Gewahrsein.

 

Nur Dasein. Das bedeutet in Vollendung. Nichts zu tun, nichts zu kontrollieren, nichts bewerten, nichts anderes wollen als das, was gerade stattfindet.

 

Du wirst merken, dass das nicht geht, weil dein Geist ununterbrochen damit beschäftigt ist, entweder dich zu kontrollieren, Verbesserungsvorschläge zu machen oder er entführt dich in eine Gedankenkette oder in sogenannte Videoclips. Er macht alles andere, als dich einfach sitzen zu lassen. Dabei brauchst du dich in dieser Zeit nicht zu kümmern.

 

Es gibt kein Problem, das gerade zu lösen ist. Alles geschieht ganz von alleine. Du müsstest dich und das, was dich gerade beschäftigt oder das, was gerade geschieht, einfach nur vollständig annehmen.

 

Und wenn du dies lange übst, wirst du nach und nach jeden Winkel deines Bewusstseins kennenlernen. Du wirst mit allen Ängsten und auch allen Anhaftungen konfrontiert werden. Und wenn du nur bei dieser Übung bleibst, wird sich alles ganz von alleine auflösen.

 

Mal mit Schmerzen, Trauer oder auch Zorn und manchmal auch leicht und heiter. Vielleicht nur allmählich, manchmal aber auch in Sprüngen. Allmählich kommst du dahin, dass du nur sitzt, ohne Absicht, ohne Methode, alles geschehen lässt, nichts kontrollierst.

 

Du brauchst keine Konzentration und du hast auch keine Erwartung mehr.

 

Oi Saidan Roshi sagte einst, such was du willst. Erwartungen werden nie erfüllt.

Nur wenn du deine Erwartung verlierst, dann kannst du wirkliche Erfahrungen machen. Erwartungen verhindern Erfahrungen.  
 
Tja ihr Lieben, warum dann noch mein Versuch hier etwas zu erklären, was doch jeder nur für sich herausfinden kann.
 

Einige Zenmeister weisen meist nur : 

 
auf  den Mond.

Lass doch alle Erwartungen fallen. Verwirkliche deine wahre Natur, hör auf zu suchen, vergiss dich selbst, lass alles los und lass alles zu.

 

Und hingelang musst du selbst. Das ist irgendwie so, als stündest du vor einer Hochsprunglatte, die über zwei Meter hoch liegt und einer sagt zu dir, auf der anderen Seite ist die Freiheit. Da stehst du und du siehst die Latte da liegen, scheinbar unerreichbar hoch und fängst an Hochsprung zu üben, in unserem Fall beim Zen zu sitzen, das Zazen.

 

Dabei meint er gar nicht das, dass du über die Latte musst, um zur anderen Seite zu gelangen. Er meint, geh doch einfach unten durch. Oder gar bleibe doch einfach, wo du stehst.

 

Denn hier wächst das gleiche Gras. Es wachsen die gleichen Blumen, Bienen fliegen ungehindert hier und dorthin. Die Freiheit, ihr Lieben, ist überall.

 

Genau in diesem Augenblick . Ich erinnere mich an eine Geschichte, die mein Meister erzählt hat. Wir waren gemeinsam beim Sesshin bei Harada Roshi und Michael ging zum Doksan (Sanzen) und hatte Harada eine Frage gestellt.

 

Ich lehre meine Schülerinnen und Schüler in Shamatha, also Aufmerksamkeit und Wachheit und Nichtstun, also alles geschehen lassen, nichts zu kontrollieren, nur wahrnehmen. Darauf  antwortete Harada Roshi.

Warum machst du das so kompliziert? Du kannst das zwar so machen, aber sie leben doch.

 

Dieser Satz hat mich immer und immer wieder herumgetrieben. Ich war ja selber mit Michael zu seinen Lebzeiten bei Sesshins bei Harada und auch heute gehe ich noch zu Harada Roshi  hin und gehe zu den Dokans oder Sansen, wie wir es dort nennen. Und diese Qualität solcher Fragen hat immer was ganz Besonderes.

 

Aber da, wo ich das gehört habe und  im Laufe meiner Zyklen nachher selber auch auf diese Richtung hingewiesen worden bin, hat mich diese Frage doch sehr, sehr beschäftigt. „Sie leben doch“.

Zu Anfang habe ich das erst nicht verstanden.

 

Ich habe es einfach nicht verstanden. Was meint er denn damit?“ Sie leben doch“. Aber so im Laufe auch der unterschiedlichen Sesshins kam es mir immer wieder in meinem Geist, und auf einmal passierte es.

 

Ich weiß nicht mehr wann das war, aber es war auf einem Sesshin. Ich schaute auf den Fußboden und da kam mir dieses Koan in den Sinn, kann man sozusagen so sagen. Und zwar als Nansen auf Joshus Frage antwortete, oder bezüglich dieser Frage, was ist der Weg, antwortete, der alltägliche Geist ist der Weg.

 

Und Joshus wieder, soll ich nach ihm suchen? Und Nansen erwiderte wieder, wenn du nach ihm suchst, entfernst du dich von ihm.

 

Wenn du nach ihm suchst, entfernst du dich von ihm.  Wow das war so wie so ein Blitz in mir.

 

Da blitzte es sozusagen in mir auf. Wie einfach, wie einfach, oh wow. 

 

Natürlich, nur Leben, ihr Lieben, nur Leben, nur da sein.

Das ist das andere Ufer, wo die Befreiung ist. „Dieses Leben“.

 

Genau dieses Leben. Diese simple, einfache Welt. Natürlich, es ist klar, wenn ich nach ihm suche, lebe ich es ja nicht.

 

Aber das, das verstehen wir nicht. Wir glauben auch nicht und können uns es auch nicht vorstellen, dass diese einfache, simple Wahrheit seine Lebendigkeit in allen Dingen ist. Weil wir unerbittlich daran festhalten, dass wir über die Latte müssen, um zur großen Befreiung zu kommen.

 

Also wir hängen an dieser Illusion fest, dass wir all unser Karma erst auflösen müssen, bevor wir Erleuchtung erfahren können. Und noch einmal, Oi Saidan Roshi:

 

Es gibt aus der Sicht der Leerheit kein Karma. Karma ist eben die Illusion, die eine Giftschlange sieht, wo ein harmloses Seil ist.

 

Mit anderen Worten, du bist ein schwerer Fall. Du kriegst die Befreiung so leicht nicht hin. Und daran wollen wir festhalten.

 

Da wir alle genauso anfangen und auch gar nicht anders können, müssen wir eben doch üben und uns therapieren. Bis wir irgendwann die Schnauze so voll davon haben, immer nur diese blöde Latte anzustarren, dass wir einfach drunter durchgehen. Und erst wenn wir drüben sind, ja, langen wir uns fassungslos an den Kopf.

 

Wie einfach, wie einfach. Was wir alles für einen Unsinn angestellt haben, was wir alles ausprobiert haben, in welchen Ecken wir verzweifelt gesucht haben, wie scheinbar sinnlos wir gekämpft haben. Jetzt, wo wir wissen, dass die Lösung immer greifbar da war.

 

Aber hätten wir all das, all das nicht gemacht, dann wäre ich in diesem Fall auch nicht unter die Latte durchgegangen. Oder könnte es jetzt anstatt des Ich auch Es sagen. Komme ich also zu dem Schluss, ich würde alles noch einmal so machen ich würde nichts verändern wollen.

 

Bis dann vielleicht noch sogar sowas kommt wie Einsicht, dass wir letztendlich nirgends drüber oder drunter durchgehen müssen. Und hierfür Anwendungen zu finden, dieses Üben dort hinzukommen, da möchte ich euch den Zen zeigen, wie es zum Beispiel sich in mir Verändert hatte.  In diesem Sinne fühlt euch alle liebevoll umarmt und gedrückelt. 

 
Mit dem Wunsch:
 

„Fühlt euch lebendig“.

 

Bis zum nächsten Mal, wenn ihr mögt, euer Lee.

https://t.me/ZENKREIS/96

 

 

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