Rechte Rede:
Ich vermute, das kaum jemand unter uns sich wirklich dessen bewusst ist, was wir mit unserem Gerede alles anstellen, bei anderen und bei uns selbst. der Buddha soll gesagt haben, dass du jedes Geschwätz meiden sollst, und ich vermute, das das bei dir großes Erstaunen auslöst, wenn du nur einen Tag lang mal genau darauf achtest, ob das, was du so redest, wirklich nötig ist und warum das, was nicht wirklich notwendig ist gesagt wird. Ich glaube jedoch, das nicht der schluss gezogen werden sollte, wir dürften nicht auch oberflächliches Zeug reden, dies und jenes mitteilen, Smalltalk machen, plaudern. Wir leben nicht als Eremiten zumindest die meinsten von uns nicht, sondern in einer Welt in der Kommunikation lebenswichtig ist und viele Funktionen hat, die ein „Erleuchteter“ vielleicht nicht mehr braucht. Ich kann mich an eine Geschichte meines Meisters errinnern von dem er immer sehr beeindruckt war, die Geschichte war folgende: Zwei Freundinen unterhielten sich, die gemeinsam in einem Kindergarten arbeiten: Sie setzten sich häufig, wenn alle Kinder und Eltern weg warn, zusammen und pflegten „fünf Minuten üble Nachrede“. Sie schimpften und lästern über alles, was sie geärgert hat und nicht los lässt, kennen keine Tabus, das man z. B. nicht über geistige oder körperliche Behinderungen herziehen oder gegen Ausländer hetzen darf und einiges mehr. Undenkbar für einen orthodooxen Buddhisten, ich finde das jedoch klasse! Es geschieht ja in sehr vertrautem und vertraulichen Rahmen, jede weiß von sich selbst und von der anderen, wie sie wirklich denkt und fühlt, und verborgene Ängste, Ärger, Verletzungen und Frustationen werden frei und aufgelöst, was kann daran schlecht sein frage ich mich?
Im Kindergarten passiert soetwas alle Nase lang. Da staut sich den ganzen Tag über Groll oder Frust oder Ärger oder vielleicht sogar Hass auf. Durch so ein Ritaul in einem sehr vertrauten und verschwiegenen Kreis kannst du diesen Gefühlsstau tatsächlich ablassen. Dazu kann Kommunikation auch dienen, Ich würde das auch als rechte Rede bezeichnen, wenn es im richtigen Rahmen und richtigen Bewusstsein stattfindet, niemanden verletzt. Jedoch wie zuvor erwähnt glaube ich da überschreite ich das was konventionelle Buddhisten noch für akzeptabel halten. Da wird doch immer gefordert, das du den Ärger oder den Groll gar nicht erst entstehen lässt, Ärger und Groll und Hass dürfen nicht sein! So ein Forderung finde ich schrecklich!
Verletztheit, Ärger und Wut sind doch da, entstehen halt immer wieder, und ich kann mir niemenden vorstellen und kenn auch niemanden der gänzlich frei davon wäre. Natürlich glauben wir das Ärger und Wut in den seltesden Fällen hilfreich oder sogar eine gute Wirkung mit sich bringt, jedoch was tun, wenn sie dich erwischt? Das ist die entscheidene Frage!
Nicht ablehen, unterdrücken oder gar verbergen, sondern wahrnehmen und herausfinden, warum sie entstanden ist. Wenn ich Menschen begegne die in jeder Situation liebevoll und freundlich scheinen kommt mir das ganz oft aufgesetzt vor. Und die meisten dieser Menschen die einer Spirituellen Lebensweise folgen die geanu auf das abgerichtet ist kommt mir vor als würden die Gefühle verdrängt werden als Ihnen wirklich zu begegnen. Mich hat das nie wirklich berührt sondern eher abgestoßen. Irgendwie war es wie gekünzelt. Hauptsache ich bin ein „Gut Mensch“.
Jedoch woher weiß ich denn? was Gut oder Böse ist, wenn ich nicht beides schon erlebt habe. Und da kommt es wieder auf die jeweilige Ausrichtung an. Schiebe ich irgendetwas bei Seite oder schau ich genau hin, was da in meinem Geiste vor sich geht. Wenn wir verbale Kommunikation und Gesten vermitteln wollen bewirken diese ja viel mehr als nur Informationen mitzuteilen, und warum nicht auch über Smalltalk, Witze usw machen? Wir sollten uns nur immer dessen bewusst sein, was wir gerade tun und was es bewirkt.
Ganz nach dem Motto was ist hier gerade los, was passiert hier gerade, was macht es mit mir und…. wie gehe ich damit um.
Und wie wir damit umgehen dafür sind wir Eigenverantwortlich!
In diesem Sinne habt noch weiterhin wundervolle lebendige Momente eures Lebens.
Der Lee