4 und 5 Pfad des edlen achtfachen Pfades
Rechte Handlung und rechter Lebenserwerb
Bei den 4 und 5 Pfad des edlen achtfachen Pfades ist mir nicht so ganz klar, finde es sogar recht merkwürdig warum der Buddha dies gesondert erwähnt, weil rechter Lebenserwerb doch auch eine Handlung wie jede andere ist. Dazu gehören doch auch „rechte Rede“ und alles Mögliche, halt in einem besonderen Kontext, wenn es darum geht, welche Arbeit wir machen müssen oder dürfen, mit denen wir unseren Lebensunterhalt sichern und uns deswegen in einer ganz besonderen Zwangssituation befinden. Vielleicht gebührt dem besonders Gewicht, weil uns die Abhängigkeit vom Beruf doch sehr häufig dazu verleitet, nicht wirklich wissen zu wollen, wie wir die Sila missachten, von Wahrhaftigkeit über Missbrauch bis hin zum Töten.
Rechte Handlung bedeutet,
die rechte Erkenntnis mit der rechten Gesinnung auch in die Tat umzusetzen. Das hört sich wie selbstverständlich an, ist es jedoch für viele Übende nicht.
Gerade bei der Zen-Übung habe ich beobachtet das es einen verleitet zu Glauben, es ginge ausschließlich darum, den Geist zu trainieren und zu transformieren, dabei ist doch der „Ernstfall“ das Leben! Es geht um das Denken, Reden und Handeln im Alltag!
Das Wort „recht“ bei rechter Handlung, rechter Rede, rechter Lebenserwerb beziehe ich immer auf die Sila, auf die Tugendempfehlungen: heilsame und unheilsame Richtung unterscheiden können und entsprechend den Empfehlungen des Buddha: nicht töten, sondern vielmehr Lebendigkeit zu erzeugen, wahrhaftig sein, niemanden missbrauchen, die Ethikregeln einzuhalten die hier eine besondere Rolle spielen.
In diesem Kontext der rechten Handlung und rechter Lebenserwerb ist es wichtig sich auch das rechte Denken anzuschauen. Das eigene Denken wahrzunehmen, zu bemerken, ob in mir sich irgendwelche Vorstellungen, Wünsche, oder auch Abneigungen entstehen oder sich festbeißen wie bei drehenden Spiralen.
Das Modell eines Brettes mit feuchtem Sand drauf, das leicht geneigt ist beschreibt es treffend.
Wir lassen eine kleine Glaskugel von oben nach unten laufen und neigen dabei das Brett ganz wenig nach links und rechts, das ergibt geschwungene Spuren. Jede neue Kugel neigt dazu, der gleichen Spur zu folgen und vertieft sie. So geht es auch mit Gedanken und Gefühlen:
Wenn wir ihnen erlauben, immer wieder den gleichen Spuren von Argumenten, Vorstellungen, Ablehnungen, Zuneigungen zu folgen, sie zu wiederholen und zu bestätigen und das passiert doch andauernd, dann verfestigen wir diese in unserem Geist, bis dahin das wir irgendwann aus dieser Spur gar nicht mehr herauskommen.
Das ist wie: Socken in Sandalen tragen das geht gar nicht! Jedoch das wir dies jetzt nicht mehr hinterfragen, wir es als einen Ist- Zustand annehmen.
Ein harmloses Beispiel, jedoch können wir uns auch selbstgewichtigere einfallen lassen, in denen zum Beispiel Gott, Mohmamed, Jungfrau Maria, Kopftuch-Tragen usw. vorkommen bis hin zu Asiaten die Hunde oder Katzen essen.
Kneipengespräche haben oft so eine Funktion. Das sind wie vorgefasste Meinungen die wir so gefestigt haben das es hier nur noch rechts oder links für uns gibt.
Und daran haften wir dann, können Sie nicht loslassen. Eine festgefahrene Meinung. Das ist so und nicht anders!
Wenn wir jedoch uns dessen Bewust werden (Erkennen) „1 Pfad rechte Erkenntnis“, können wir uns aus diesem Dogmatischen einprogramierten Narative befreien und uns ein anderes Bild im Geiste erschaffen und diese dann in unsere reale Raumwelt bringen. Ganz nach den Prinzip: nach dem wonach ich mich ausrichte oder meine Aufmerksamkeit schenke erlebe ich dann auch in meiner realen Welt.